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NATURE LAB 2.0 - Rethinking our Bond with the Natural World, Entwurfsprojekt I, Material und Oberfläche

nur für Incom-Mitglieder

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NATURE LAB 2.0 - Rethinking Our Bond with the Natural World

The urgency of re-examining how humans relate to nature has become impossible to ignore. Major global initiatives such as the European Green Deal, the UN Sustainable Development Goals, and the Paris Agreement highlight the scale of this challenge and call for new approaches to safeguard the health of our planet. All of them aim to mitigate climate change, protect biodiversity, and advance sustainability more broadly. But what does this mean for the field of design? How can designers actively contribute to shaping more sustainable futures? And in particular: what potential does Textile and Material Design hold in these scenarios?

This semester’s project, NATURE LAB 2.0, invites you to explore contemporary debates on sustainability, nature-centered design, resource use, and human–nature relationships. Issues such as ecological footprint, climate change, and consumer behavior will serve as key entry points. From the perspective of Textile and Material Design, we will investigate:

- Which strategies does nature employ, and what lessons do they hold for design?

- How can design foster renewed respect for living systems and present plants, insects, microbes, and animals as genuine collaborators?

- What might emerge if we work with natural processes rather than exploiting them?

- How can more-than-human design research expand our imagination?

Through your studio projects, you are encouraged to engage critically and creatively with nature by approaching the topic from one (or a mix) of the following directions:

Nature as Source of Inspiration – Exploring natural forms, patterns, and structures to create sensory, aesthetically rich design outcomes.

Nature as Teacher – Adapting strategies from living systems through bio-inspired or bionic design approaches.

Nature as Partner – Experimenting with slow prototyping and process-led design methods that integrate natural phenomena such as growth, decay, farming, or weathering.

Bio-based Materials and Processes – Investigating ecological material systems and working with both traditional and contemporary production technologies.

Synergetic Systems – Imagining environments of cohabitation and interdependence that involve multiple species.

Nature–Culture Dialogues – Critically reflecting on how “nature” is defined, perceived, and represented within design practices and in human society at large.

The project begins with a “Nature Scanning” workshop – a visit to the Botanical Garden in Berlin. The focus will be on observing biodiversity, exploring it through sketches, drawings, and photographs, and mapping natural patterns and structures. Following this, we will take part in a guided tour at FUTURIUM to gain deeper insights into possible future scenarios and reflect on society’s urgent need to move beyond the current unsustainable “growth” paradigm in order to remain within planetary boundaries.

In addition, a series of input workshops will address topics such as „quick & dirty“ prototyping, biomaterials, and soft, interactive electronic systems. We have also invited designers to share their diverse practices in the fields of sustainability, circular design, and textile and materials research. They will present and discuss projects from past, present, or future contexts, introducing us to their design-driven methods, tools, and approaches.

Based on this input, as well as your own extended primary and secondary research, you will begin to develop initial design concepts, models, and prototypes to carry forward into studio practice. Comprehensive group and individual tutoring will support you in shaping and implementing your design ideas, conducting contextual and design research, developing written concepts, and creating structured documentation layouts. This will be further enriched by the technical expertise available for hands-on experimentation in the workshops.

Lecturers:

Prof. Dr. Zane Berzina, Esther Kaya Stögerer, Jannis Kempkens, Essi Johanna Glomb, Mareen Baumeister (greenlab), Andreas Kallfelz, Julia Marquardt, Rodolfo Acosta Castro (eLab)

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DEUTSCH

NATURE LAB 2.0 – Unser Verhältnis zur Natur neu denken

Die Dringlichkeit, das Verhältnis des Menschen zur Natur neu zu überdenken, ist nicht mehr zu übersehen. Große globale Initiativen wie der Europäische Green Deal, die UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) oder das Pariser Abkommen verdeutlichen das Ausmaß dieser Herausforderung und verlangen neue Ansätze, um die Gesundheit unseres Planeten zu bewahren. Alle verfolgen das Ziel, den Klimawandel einzudämmen, die Biodiversität zu schützen und Nachhaltigkeit umfassend zu fördern. Doch was bedeutet das für das Design? Wie können Gestalter*innen aktiv zu einer nachhaltigeren Zukunft beitragen? Und insbesondere: Welches Potenzial eröffnet das Textil- und Materialdesign in diesen Szenarien?

Das in diesem Semester stattfindende Projekt NATURE LAB 2.0 lädt dazu ein, aktuelle Diskurse über Nachhaltigkeit, naturzentriertes Design, Ressourcennutzung und das Verhältnis von Mensch und Natur zu erkunden. Themen wie ökologischer Fußabdruck, Klimawandel und Konsumverhalten dienen dabei als zentrale Einstiegspunkte. Aus der Perspektive des Textil- und Materialdesigns wollen wir untersuchen:

- Welche Strategien nutzt die Natur – und welche Lehren lassen sich daraus für das Design ziehen?

- Wie kann Design ein erneuertes Bewusstsein und mehr Respekt für lebende Systeme fördern und Tiere, Pflanzen, Insekten und Mikroben als echte Kollaborateure sichtbar machen?

- Was kann entstehen, wenn wir mit natürlichen Prozessen arbeiten, anstatt sie uns bloß zunutze zu machen?

- Wie kann more-than-human design research unsere Vorstellungskraft erweitern?

Im Rahmen der individuellen Semesterprojekte seid ihr eingeladen, euch kritisch wie kreativ mit der Natur auseinanderzusetzen – und zwar aus einer (oder einer Kombination) der folgenden Richtungen:

Natur als Inspirationsquelle – Erforschung natürlicher Formen, Muster und Strukturen zur Entwicklung sinnlicher, ästhetisch reichhaltiger Designansätze.

Natur als Lehrmeisterin – Übertragung von Strategien lebender Systeme in bio-inspirierte oder bionische Designmethoden.

Natur als Partnerin – Experimentieren mit „slow prototyping“ und prozessorientierten Entwurfsansätzen, die natürliche Phänomene wie Wachstum, Verfall, Kultivierung oder Verwitterung integrieren.

Biobasierte Materialien und Prozesse – Untersuchung ökologischer Materialsysteme und Arbeit mit traditionellen wie zeitgenössischen Produktionsverfahren und -technologien.

Synergetische Systeme – Entwerfen von Umgebungen der Koexistenz und wechselseitigen Abhängigkeit, in denen mehrere Spezies einbezogen sind.

Natur–Kultur-Dialoge – Kritische Reflexion darüber, wie „Natur“ in Designpraktiken und in der Gesellschaft definiert, wahrgenommen und dargestellt wird.

Das Projekt startet mit einem „Nature Scanning“-Workshop – einem Besuch im Botanischen Garten Berlin. Dort werden wir Biodiversität beobachten, sie in Skizzen, Zeichnungen und Fotografien erfassen und natürliche Strukturen kartieren. Im Anschluss folgt eine geführte Tour im FUTURIUM, die uns vertiefte Einblicke in verschiedene Zukunftsszenarien gibt und zur Reflexion über die Notwendigkeit einlädt, das derzeitige, nicht nachhaltige Wachstumsparadigma zu überwinden, um innerhalb der planetaren Grenzen zu bleiben.

Darüber hinaus wird es eine Reihe von Input-Workshops geben, die Themen wie „quick & dirty“-Prototyping, Biomaterialien und weiche, interaktive elektronische Systeme behandeln. Zudem haben wir Designer*innen eingeladen, ihre vielfältigen Praxen in den Bereichen Nachhaltigkeit, zirkuläres Design sowie Textil- und Materialforschung vorzustellen. Sie werden Projekte aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft präsentieren und dabei uns in ihre designgeleiteten Methoden, Werkzeuge und Strategien einführen.

Auf Basis dieser Impulse – sowie eurer eigenen vertieften Primär- und Sekundärforschung – entwickelt ihr erste Entwurfsideen, Modelle und Prototypen, die in der weiteren Studioarbeit ausgebaut werden. Umfassende Gruppen- und Einzeltutorien unterstützen euch bei der Ausarbeitung und Umsetzung der Designkonzepte, der Methoden der Kontext- und Designforschung, der Erstellung schriftlicher Konzepte sowie bei der Struktur und Gestaltung der Dokumentation. Ergänzend steht die Expertise unserer Techniker*innen für praktische Experimente in den Werkstätten zur Verfügung.

Lehrende:
 

Prof. Dr. Zane Berzina, Esther Kaya Stögerer, Jannis Kempkens, Essi Johanna Glomb, Mareen Baumeister (greenlab), Andreas Kallfelz, Julia Marquardt, Rodolfo Acosta Castro (eLab)

Fachgruppe

Textil- und Material-Design

Entwurfsprojekt

Semester

Wintersemester 2025 / 2026

Wann

Donnerstag, 09:30 – 17:00

Freitag, 09:30 – 17:00

Erster Termin

14.10.2025

Prüfungsleistung

Zwischenpräsentationen, Endpräsentation

Raum

A2.05

Archivierung

Februar 2031

Lehrende