In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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—— for english see below
Neue Objekte, Räume und Interaktionen für die Wissensvermittlung im Museum. Ein exploratives Projekt in Kooperation mit der Klassik Stiftung Weimar.
Museen sind mehr als Orte der Wissensvermittlung – sie bieten einzigartige, immersive Erlebnisse und sind bedeutende gesellschaftliche Räume der Begegnung und Gemeinschaftsbildung. Sie ermöglichen den Besuchenden, neue Perspektiven zu entdecken, miteinander in Austausch zu treten und Wissen auf sinnliche und inspirierende Weise zu erfahren. Dennoch stehen Museen vor der Herausforderung, ihre Relevanz in einer Zeit zu behaupten, in der Wissen zunehmend über digitale und dezentrale Kanäle vermittelt wird.
Vor allem aber haben sich die Erwartungen an die Wissensvermittlung in den letzten Jahren stark verändert. Heute möchten Menschen individuellere Informationen und die Möglichkeit, sich in bestimmte Themen zu vertiefen. Sie erwarten eine personalisierte und interaktive Erfahrung, die es ihnen ermöglicht, ihre eigenen Interessen und Bedürfnisse zu verfolgen. Was bedeutet diese Veränderung für Museen und ihre Rolle in der Wissensvermittlung?
Klar ist: Museen bieten einen einzigartigen Raum, Wissen, Kultur und Geschichte auf eine immersive Weise zu erleben. Diesen Raum gilt es neu zu definieren und zu Bespielen. Wie können Museen auf neue Nutzungsverhalten angemessen reagieren und innovative Erlebnisse gestalten, die die Vorteile des physischen Raums und der geführten Wissensvermittlung mit individuellen Bedürfnissen und möglicherweise digitalen Ebenen verbindet?
Dieser Fragestellung wollen wir uns in unserem Projektkurs widmen, mit dem Ziel Nutzungsszenarien und Interaktionskonzepte für den musealen Raum zu entwickeln. Was für neue Tools, Ebenen und Ansätze der Wissensvermittlung können wir ins Museum einbringen? Wie Besuchende durch das Museum führen und dabei Möglichkeiten für individuelle Vertiefungsebenen und eigene Verknüpfungen schaffen. Und was könnten wir noch ganz anderes im Museum machen um Raum für Begegnung und Austausch zu gestalten.
Mögliche Lösungsansätze könnten in der Einbindung von neuen Technologien wie beispielsweise XR (Extended Reality) oder KI-Assistenzsystemen liegen. Denkbar sind auch analoge Lösungsansätze, die sich auf neue Raum- oder Möbelgestaltungen konzentrieren und zur Interaktion einladen.
Dabei gilt es immer das ganzheitliche Erlebnis des Museumsbesuchs nicht aus den Augen zu verlieren. Das Erleben und Interagieren mit physischen Objekten ist ein elementarer Bestandteil und Alleinstellungsmerkmal des Museums. Die Ergänzung mit digitalen/neuen Inhalten und Möglichkeiten birgt die Gefahr der Überlagerung und Überforderung. Hier gilt es, feinfühlig zu agieren und Interaktionsmuster, Informationsarchitekturen und Interfaces entsprechend an diese Anforderungen an zu passen.
Gerade in der Wissensvermittlung bietet ein multisensorischer Ansatz in der Interaktionsgestaltung große Vorteile, insbesondere durch die Integration physischer Objekte und Interfaces. Die aktive Interaktion mit den Händen stärkt nicht nur die haptische und räumliche Wahrnehmung, sondern fördert auch kognitive Prozesse und ist eng mit unseren Denkprozessen verknüpft. Darüber hinaus ermöglichen physische Interfaces eine vielschichtige Informationsaufnahme, die über visuelle und auditive Reize hinausgeht und auch taktile sowie kinästhetische Erfahrungen einbezieht.
Um sicherzustellen, dass unsere Konzepte realistisch und praxisrelevant sind, werden wir mit der Klassik Stiftung Weimar kooperieren. Gleich zu Anfang des Kurses fahren wir gemeinsam nach Weimar und werden uns als Fallbeispiel das Goethes Wohnhaus und Goethe-Nationalmuseum anschauen. Darüber hinaus wird es regelmäßig fachlichen Input und Feedback von Mitarbeiter*innen der Klassik Stiftung geben. Am Ende des Projekts werden wir unsere Ergebnisse in Weimar präsentieren können.
Ein wichtiges Ziel des Kurses ist es, unsere Konzepte prototypisch umzusetzen und erfahrbar zu machen. Um von Anfang an schnell ins Experimentieren und ins Prototyping zu kommen, werden wir kurz nach unserem Weimar-Besuch für drei Tage nach Sauen (der Begegnungsstätte der Kunsthochschule) für einen Intensiv-Workshop zur Konzeptentwicklung fahren. Auf dieser Basis werden wir dann erste Experimente und Ideen prototypisch skizzieren können. Begleitend wird es immer wieder Workshops und Inputs zu verschiedenen Prototyping-Tools und Design-Research-Praktiken geben.
Zum Betreuenden Projekt-Team gehören Rike Glaser (Design-Research), Simon von Schmude (eLab), Robin Rutenbeg (XR Lab), Jörg Hugo (Rapid Prototyping) und Yolanda Leask (Konzept-Texte).
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new Objects, Spaces, and Interactions for Knowledge Sharing in Museums. An Exploratory Project in Cooperation with the Klassik Stiftung Weimar.
Museums are more than just places for sharing knowledge – they offer immersive, one-of-a-kind experiences and serve as important social spaces for connection and community-building.
They allow visitors to discover new perspectives, engage in dialogue, and explore knowledge in meaningful and inspiring ways. At the same time, museums are increasingly challenged to remain relevant in a world where information is often accessed digitally and in decentralized ways.
Expectations around learning have shifted significantly in recent years. People now seek more personalized, interactive experiences and the freedom to dive deeper into topics that interest them. They want content that responds to their individual needs and allows for self-directed exploration. So, what does this change mean for museums and their role as spaces of learning?
One thing is clear: museums offer a unique environment where knowledge, culture, and history can be experienced in immersive ways. The challenge now is to redefine how these spaces are used. How can museums respond to changing visitor behaviors and create innovative experiences that combine the benefits of physical presence and guided learning with digital possibilities and personal interests?
These are the questions we will explore in our project. Our aim is to develop new scenarios and interaction concepts for the museum space. What kinds of tools, formats, and approaches can we bring into museums? How can we guide visitors while offering opportunities for individual discovery and personal connections? And what completely new experiences could we create to foster dialogue and human connection within museum settings?
Our ideas might involve emerging technologies such as XR (Extended Reality) or AI-based systems. But equally interesting are analog concepts focused on new spatial or furniture designs that encourage interaction.
In all cases, the holistic museum experience must remain central. Physical interaction with objects is a defining feature of the museum and one of its key strengths. The addition of digital content must be handled with care to avoid overwhelming visitors. This calls for a sensitive design approach that carefully adapts interaction patterns, information architecture, and interfaces to meet evolving expectations.
In terms of learning, multi-sensory interaction offers huge potential – especially when it involves physical objects and tangible interfaces. Using our hands to interact not only enhances spatial and haptic perception but also supports deeper cognitive engagement, as touch and movement are closely linked to how we think and learn. Physical interfaces can also communicate information on multiple levels—going beyond visual and auditory input to include touch and movement.
To ensure our concepts are grounded in reality, we’ll collaborate with the Klassik Stiftung Weimar. At the beginning of the course, we’ll travel to Weimar to explore Goethe’s Residence and the Goethe National Museum as our case study. Throughout the project, we’ll receive expert input and feedback from staff at the Klassik Stiftung. At the end of the course, we’ll present our final outcomes in Weimar.
A key part of the course is turning ideas into tangible prototypes. Shortly after our Weimar visit, we’ll spend three days in Sauen – the art academy’s rural retreat – for an intensive concept development workshop. This will give us the chance to experiment early, sketch ideas, and begin building first prototypes. Alongside this, we’ll offer a series of workshops and skill-building sessions focused on prototyping tools and design research methods.
The project team includes Rike Glaser (Design Research), Simon von Schmude (eLab), Robin Rutenberg (XR Lab), Jörg Hugo (Rapid Prototyping), and Yolanda Leask (Concept Writing).
This project is supported by the Cluster of Excellence »Matters of Activity«.
Produkt-Design
Entwurfsprojekt
Fachspezifische Grundlagen: Technologie
Sommersemester 2025
Montag, 10:00 – 13:00
Mittwoch, 10:00 – 15:00
23.04.2025
Präsentation / Teilnahme am Rundgang + Präsentation in Weimar / Projektdokumentation auf Incom / Beitrag für Website Onepager "Designing Interactions"
Flughalle + eLAB